Das Weissbier: Bierbichler Weißbier
Typ:
Original
So haben wir getestet:
Flasche: 2,5,5,5,5,7
Farbe & Geruch: 7,7,7,7,8,8
Geschmack: 7,7,7,7,7,8
Nachgeschmack: 6,6,7,7,7,8
Und so kam es zu der Gesamtnote von:
6.9750
Unser Fazit:
Der Bierbichler aus Rosenheim ist nicht zu verachten, tritt in allen Belangen gut auf, ohne allerdings übermäßig zu glänzen - noch gut...
MCS
Die Brauerei: Flötzinger
Beschreibung: (Quelle: www.floetzinger-braeu.de)
Historie
1542
Erster großer Stadtbrand im äusseren Markt. Wiesengasse, jetzige Kaiserstraße liegt in Schutt und Asche. Es wird vermutet, dass sich schon damals eine Brauerei an dieser Stelle befand.
1543
Erteilung der Brauereigerechtigkeit durch Herzog Wilhelm IV. von Baiern an den Bräu in der Wiesengasse. Die zu entrichtende Steuer für den Lehnsbrief betrug 5 Gulden.
Einführung des Bieraufschlages (Biersteuer) im Herzogtum Baiern: Für jeden Eimer Bier (= 64 Liter) müssen 2 Kreuzer entrichtet werden.
1544
Festlegung des Bierpreises in Rosenheim:
Für Sommerbier (Märzen) 2 Pfennige oder ein halber Kreuzer pro Mass, für Winterbier (Normalbier) 1 Pfennig pro Mass. Einige Verdienstbeispiele aus dieser Zeit: Maurermeister 20 Kreuzer, Bräuknecht 14 Kreuzer und ein Tagelöhner 10 Kreuzer pro Tag.
Rosenheim zählt zu dieser Zeit ca. 1200 Einwohner.
1604
Erste urkundliche Erwähnung eines Besitzers des Anwesens Wiesengasse 153 (jetzt Kaiserstr. 5): Johann Huber vom 16. Oktober 1604 bis zum 10. März 1611.
1611
Laut amtlicher Urkunde ist ab dem 11. März 1611 Erhard Westermayer der Besitzer des Anwesens.
1634
Die Pest wütet in der Stadt Rosenheim. Jeder dritte Einwohner stirbt. Durch den 30-jährigen Krieg kommt es zu verheerenden Verwüstungen.
1641
Am 2. und 3. Mai kommt es erneut zu einem großen Stadtbrand im inneren Markt. Es bleiben nur noch die Mauern übrig.
1687
Bis 1705 ist der urkundlich erwähnte Besitzer der Brauerei Simon Wältl. (Er vereinigt das Edersche Wirtshaus und das Wältliche Bräuhaus).
1703
Schwere Brandschatzungen durch die Österreicher, endlose Kriegssorgen bis 1715
1705
Die Witwe Maria Wältl ist Besitzerin der Brauerei.
1710
Die Witwe Wältl geht in Konkurs (damals: "Gant"). Georg Fletzinger aus Ramerberg kauft die Konkursmasse. Er vermehrt die Besitzungen durch Ankauf von vielen Grundstücken und Gebäuden und wird zum Namensgeber der Flötzinger Brauerei
1724
Der vermögende Bürger Martin Schmetterer heiratet die Tochter des Georg Fletzinger, Maria Magdalena. Das Geschlecht der Fletzinger stirbt mangels Nachkommen aus.
1740
Thomas Anton Fletzinger übernimmt die Brauerei nach dem Tod des Vaters Georg
1760
Thomas Anton Fletzinger stirbt, seine Witwe führt mit ihrem zweiten Ehemann, Sebastian Zollner, längere Zeit die Brauerei bis sie am 17. August 1788 an ihren Sohn aus zweiter Ehe ;Sebastian Zollner, übergibt.
1780
Sebastian Zollner jun. erwirbt das Schmettersche Gut, den Sommerkeller und den Märzenkeller mit Eremitenbenefizum am Rossacker.
1806
Bayern wird Königreich.
1808
Rettung der Rossackerkapelle durch Sebastian Zoller vor der Zerstörung durch die Säkularisation.
1833
Sebastian Zoller übergibt die Brauerei an seinen Sohn Seraphin Zoller
1837
Die Gemeinde Rossacker wird in die Stadt Rosenheim eingemeindet
1861
Auf der Loretowiese findet das erste Herbstfest mit Bezirkstierschau und Ausstellung statt. 1864
Rosenheim wird durch König Ludwig II. zur Stadt erhoben.
Johann Krichbaumer, der Urgrossvater des heutigen Besitzers Franz Steegmüller II., kauft die gesamten Besitztümer der Flötzinger Bräu
1890
Rosenheim hat in diesem Jahr 10.090 Einwohner und 11 Braureien. Die Flötzinger Brauerei hat für den Biertransport 5 Pferde zur Verfügung.
1899
Am 3. Juli übernimmt Sohn Joseph Krichbaumer den Besitz und die Führung der Brauerei. Er gilt zu seiner Zeit als einer der fortschrittlichsten und aktivsten Brauherrn. Bis 1910 erbaut er die neue Brauerei am Rossacker.
1918
Ankauf des Stockhammer Anwesens (Brauerei und Gaststätte).
1920
Ankauf der Weissbierbrauerei Welcker.
1934
Maria Steegmüller (geb. Krichbaumer) und Franz Steegmüller I. übernehmen die Führung und den Besitz der Flötzinger Brauerei. Sie konnten den Besitz erheblich vermehren und hinterließen ein gesundes Unternehmen.
1960
Franz Steegmüller II. übernimmt die Brauerei. Sein Bestreben ist weiterhin unabhängig zu bleiben.
Heute
Die Flötzinger Brauerei feiert 2008 ihr 465tes Gründungsjahr. Als älteste und einzigste Privatbrauerei im Raum Rosenheim stellt sie sich den Herausforderungen der Zukunft mit ihrem Leitspruch:
"Dem Guten treu - Flötzinger Bräu"
Das besondere Aroma des Weißbieres
Für den Sud verwendet der Brauer eine Malzmischung mit mindestens 50 Prozent Weizenmalzanteil. Oft sagt man daher zu Weißbier auch Weizenbier. Der Weizen bringt das typische Aroma in den Sud, das dem Bier seine ganz eigene Note gibt.
Neben der anderen Malzmischung arbeitet der Brauer mit einer speziellen Weißbierhefe. Der Biertrinker kann die diese Hefe leicht an ihrem ganz besonderen Aroma erkennen: Bereits der Duft kündigt eine fruchtige Frische an, die im Geschmack mit dem typischen Weizenaroma optimal harmoniert. Die kräftige Malznote wird getragen von einer Leichtigkeit, wie sie nur beim Weißbier auftritt. Der etwas höhere Gehalt an Kohlensäure unterstreicht diese spritzige Leichtigkeit. Das Weißbier ist daher ein vielseitiger Essensbegleiter, weil es sich sowohl mit leichter, als auch mit kräftiger Küche kombinieren lässt.
Die "obergärige" Gärung
Die Hefe für die Weißbierherstellung unterscheidet sich deutlich von der üblichen Brauereihefe: Sie steigt während der Gärung nach oben und heißt daher auch "obergärige Hefe". Der Brauer erntet die Weißbierhefe von oben und gibt sie zum nächsten Sud.
Die Flaschengärung
Eine Besonderheit des Flötzinger Weißbieres liegt sicherlich in seiner Flaschengärung. Ähnlich der Methode der Champagnerherstellung wird eine zweite Gärung in der Flasche durchgeführt. Diese Arbeitsweise ist wesentlich aufwändiger, doch das fertige Weißbier zeigt den Unterschied zur üblichen Tankgärmethode überdeutlich: Denn das feine Hefearoma entfaltet sich erst richtig während der Flaschengärung. Die Kohlensäure wird während dieser Phase optimal eingebunden und gibt dem Bier seine typische Frische.
Der Verlauf der Flaschengärung wird vom Brauer ständig überprüft. Erst muß der ganze Extrakt vergoren und die so wichtige Kohlensäure eingebunden sein, ehe die Flaschen für den Verkauf freigegeben werden