Das Weissbier: Kitzmann Helles Weißbier
Typ:
Hell
So haben wir getestet:
Flasche: 6,5,7,7,7,5,6
Farbe & Geruch: 8,7,8,9,9,9,7
Geschmack: 9,7,8,9,9,9,7
Nachgeschmack: 9,7,8,9,9,9,7
Und so kam es zu der Gesamtnote von:
8.1600
Unser Fazit:
Ein Weißbier auf hohem Niveau - keine Schwächen!
Die Brauerei: Kitzmann Privatbrauerei
Beschreibung: (Quelle: www.kitzmann.de)
Wie alles begann
Die Brautradition der Familie Kitzmann begann Anno 1733. Damals wurde Thomas Kitzmann als Brauer zu Unternesselbach erstmals urkundlich erwähnt.
Seither hat die Familie Kitzmann in ununterbrochener Reihenfolge das Brauhandwerk betrieben.
Anno 1833, also genau 100 Jahre später, erwarb Johann Lorenz Kitzmann die heutige Brauerei. Sie war bereits 1712 an der Südlichen Stadtmauer in Erlangen gegründet worden.
Die nachfolgenden Generationen bauten den Betrieb im Einklang mit der zunehmenden Beliebtheit des Kitzmann Bieres immer weiter aus. Nach und nach wurden die Neuerungen des Maschinenzeitalters, wie Dampfmaschine, Elektrizität, Kühlung und Eiserzeugung integriert.
Mit Beginn der 50er Jahre erlebte die Brauerei einen beträchtlichen Aufschwung, den sie bis in die Gegenwart fortführen konnte.
Die Privatbrauerei Kitzmann präsentiert sich heute als leistungsfähige, mittelständische Brauerei, die voll und ganz für die Zukunft gerüstet ist.
Sie ist die einzige Erlanger Brauerei, die bis heute die große Erlanger Brautradition ohne Unterbrechung fortgesetzt hat. Den tief verwurzelten Werten der fränkischen Heimat fühlt sich auch die jüngste Familiengeneration in höchstem Maße verbunden.
Bei allen Erfolgen hat die Familie Kitzmann eines nie übersehen:
Die positive Entwicklung wäre ohne die Treue und das Engagement der vielen Kunden der Brauerei nicht möglich gewesen. Enge partnerschaftliche Beziehungen zu bestehenden und zu neuen Geschäftsfreunden sind deshalb auch für die Zukunft unser Ziel.
Bierstadt Erlangen
Die ersten Biererzeuger Erlangens waren Hausbrauberechtigte und Wirte, die für den eigenen Verbrauch oder Ausschank brauten.
Im 17. Jahrhundert wurde der Gerstensaft stärker in bürgerlichen Kreisen nachgefragt und verdrängte den sauren heimischen Wein.
Gute Standort- und Rohstoffbedingungen (eiweißarme Sommergerste, Hopfen der nahen Anbaugebiete Aischgrund, Hersbruck und Spalt, klares Wasser) führten zu einer stetigen Qualitäts- und Geschmacksverbesserung, wobei die ab 1675 angelegten Burgbergkeller eine für damalige Zeiten optimale Reifung und Lagerung gewährleisteten.
Nach Gründung der Universität 1743 und der Neubelebung des Altstädter Jahrmarktes zu Pfingsten 1755, aus dem sich die Bergkirchweih entwickelte, sorgten die Studenten für die Verbreitung des guten Rufs ihres Lieblingsgetränks. Um die auswärtige Nachfrage erfüllen zu können, nahmen norddeutsche Spediteure Erlanger Bier bis in die heimischen Regionen mit. Dort kam das Untergärige sehr gut an, weil es geschmacklich den obergärigen Gerstensaft vor Ort bei weitem schlug. In Berlin nannte man unser Bier damals nur das "Echte"!
Den richtigen Auftrieb erhielt der Erlanger Bierexport aber erst durch den Wegfall der Binnengrenzen (deutscher Zollverein 1834) und die ab 1844 folgende Anbindung der Stadt an die Eisenbahn. Sie brachte günstig Steinkohle nach Erlangen (z.B. aus dem Zwickauer Revier) und stand für den schnellen Versand zur Verfügung.
Von entscheidendem Vorteil waren die 16 Burgbergkeller, die es mit ihrem Gesamtfassungsvermögen von gut 20.000 hl ermöglichten, bestes Bier auch in heißen Sommerperioden anbieten zu können. Beispielsweise schickte Franz Erich am 7.8.1882 einen ganzen Güterzug nach Hamburg, um das 3. Deutsche Sängerfest mit über 1.000 hl Gerstensaft zu versorgen. Der Zenit des Erlanger Bierexportes war allerdings bereits 1877 mit knapp 200.000 hl erreicht worden. Erlangens glänzender Ruf als Bierstadt schützte nicht davor, daß die Brauereien anderer Städte unter Nutzung technischer Innovationen und durch Umstellung der Produktpalette auf untergäriges Bier zu einer immer stärkeren Konkurrenz wurden.
Bereits 1875 hatte Carl Linde die erste Maschine zur Erzeugung künstlicher Kälte auf den Markt gebracht. In Erlangen hielt man aber ersteinmal an den gut funktionierenden Gegebenheiten fest. So baute die Reifbrauerei noch 1884 ihren Felsenkeller zu einem 861 m langen Tunnelsystem aus. Der Export ging zurück, 1900 lag er bei 92.000 hl.
Viele Brauereien geben auf: Nach der Rohstoffknappheit des 1. Weltkriegs, dem anschließenden Wegbrechen der Exportmärkte und der folgenden Inflationszeit hatte sich die Zahl der Sudbetriebe auf vier verringert. 1936 stellte auch die Hofbräu die Biererzeugung ein.
Nach dem 2. Weltkrieg hatten die Henninger- Reifbräu, die Erich- Bräu und die Kitzmann- Bräu nur noch regionalen Charakter, wobei die Bergkirchweih in den 60er Jahren zur Ausschankspitzenreiterin wurde. Hier ergab sich ein interessanter Geschmacksdreiklang: die Erich-Bräu war darauf bedacht, hopfenbetont herb aufzutreten, während man bei Henninger die kräftig malzige Richtung einschlug und die Kitzmann- Bräu den Mittelweg wählte. Erich- Bräu und Henninger- Reifbräu gehörten einer Bank und einem Versandhaus-Unternehmer, welche durch die Verschmelzung von 11 Regionalbrauereien ab 1972 einen nordbayerischen Biergiganten schmieden wollten. Die Patrizier-Bräu AG stellte den hiesigen Braubetrieb 1974/75 ein und verlagerte die Produktion. Dadurch blieb als einziger Stern am Erlanger Bierhimmel die Firma Kitzmann übrig. Viele identifizierten sich ganz heimatbewußt mit dem Familienunternehmen und "unser Erlanger Bier" wurde eine feste Größe in Handel und Gastronomie.
Geschichte der Bergkirchweih
Wir schreiben den 21. April 1755. Während einer hitzig verlaufenden Stadtratsdebatte entdeckt der Magistrat die Zauberformel: Prallvolle Keller+ Vogelschießen+ Jahrmarkt+ Vergnügungssüchtige= Der Hammer
Die schicksalsträchtige Gleichung wird in grauenhaftem Deutsch in der Nr. 37 des "Auszug der neusten Weltgeschichte und schönen Wissenschaften" veröffentlicht:
"Erlang. Nachdeme die sonst in hiesiger Altstadt Erlang auf dem Rathhaus-Platze gehaltene Jahrmärkte wiederum fortgesetzet, und auf den dritten Pfingstfeyertag verleget, auch vor heuer zum erstenmal auf dasigen Schießhaus-Platz den Anfang nehmen, und drey tage hindurch kontinuieren sollen."
Im Klartext: Die Bergkirchweih ist geboren.
Im 18. Jahrhundert überschwemmen zwei Sorten Bier den Erlanger Markt. Für den kleinen Geldbeutel kommt gesundheitsschädliches Dünnbier zum Ausschank, das, "wenn es stark berauschen soll, in großer Menge genossen werden muß und dadurch den Magen äußerst ausdehnt." So rät Magister Fick jedem, der sich nicht frühzeitig selbst morden will, einige Kreuzer draufzulegen und sich an das "Warme" zu halten, starkes Bier, das nach seiner Kenntnis "durch narcotische Zusätze eine widernatürliche Stärke bekommt."
Doch weh: Die ersten 350 Sommer der Stadtgeschichte, gerade wenn der Durst am größten ist, sitzen die Erlanger auf dem Trockenen. Der Kühlschrank ist noch nicht erfunden, der Burgberg noch nicht unterkellert, es fehlen wohltemperierte Lagerkapazitäten, das Bier wird sauer.
So muß das Lebenselixier in der heißen Jahreszeit importiert werden. Aus den kühlen Felsenkellern von Gräfenberg, Lonnerstadt, Dachsbach oder Lauf rollen die Reservefässer, und selbst der schwerfälligste Brauereigaul von auswärts wird von den dürstenden Stadtbewohnern mit lautem Jubel begrüßt.
Kitzmann Weißbier
Das Kitzmann Weißbier ist eine traditionelle Weißbier-Spezialität mit feiner Hefe.
Alkoholgehalt: 5,6% vol.
Stammwürzegehalt: 12,6%
Goldmedaille 2006, „European Beer Star“,Nürnberg - BRAU Beviale 2006
Goldmedaille 2006, „Consumers' Favourite Award“, Nürnberg -BRAU Beviale 2006
Goldmedaille 2005 beim „monde selection“, Brüssel
Link: www.kitzmann.de